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Informationen zu jüdischen Themen

Schemini - die Feier endet mit dem Tod zweier Söhne Aarons

Veröffentlicht am 20. April 2015 von helmutagnesson

Die Parascha Schemini berichtet von der Einweihungszeremonie der Stiftshütte. Dieser Tag beginnt in großer Freude, endet aber in noch größerer Trauer. Zwei Söhne Aarons – Nadab und Ahibu – bringen ebenfalls Feuer dar. Diese Tat wurde ihnen vom Ewigen jedoch nicht geboten, woraufhin ein Feuer entstand und die beiden Jungs tötete. Die Rabbinen haben die Warnung vor dem Weingenuss durch die Priester vor ihrem Tempeldienst mit dem Geschehen verbunden und erklärt, dass die beiden letal bestraften Söhne Aarons stark angeheitert waren, als sie sich für die Auflehnung gegen die Opfer-Ordnung entschieden. Zudem betont die Parascha, dass je höher ein Mensch in der Rangordnung steht, desto stärkere Ansprüche an ihn gestellt werden.

Einen weiteren Inhalt der Parascha bilden die Speisegesetze, wobei es hier konkret um reine (also zum Verzehr geeignete) und unreine (zum Verzehr verbotene) Tiere geht. Bei Insekten galt in biblischer Zeit eine Heuschreckenart als koscher, während alle anderen Kriechtiere verboten waren. Mit Ausnahme einer kleinen jemenitischen Gruppe stufen alle Jüdinnen und Juden das Wissen um die eigentlich erlaubte Heuschreckenart als unsicher ein, so dass sie allesamt verboten sind. Bei den Wassertieren wird ausdrücklich nicht das Wort Dag – welchjenes im biblischen Hebräisch allerdings nicht zwingend Fisch im biologischen Sinn bedeuten muss, sondern auch generell Wassertiere meinen kann – verwendet, sondern von dem, was im Wasser lebt, gesprochen. Da Schalentiere und Meeresfrüchte generell keine Schuppen und Flossen haben, gehören sie ebenso wie schuppenfreie Fische (u.a. Tintenfische) zu den verbotenen Tieren. Bei Vögeln lassen sich nicht mehr alle in der Parascha erwähnten Tierarten eindeutig identifizieren, so dass eine gewisse Vorsicht bei ihrem Verzehr üblich ist. Das Verbot schließt Eier der unkoscheren Vögel wie das Straußenei ein. Der Gedanke, durch Insektennahrung das Ernährungsproblem zu lösen, beißt sich vollkommen mit den biblischen Richtlinien. Bienenhonig ist koscher, da die Rabbinen festgestellt haben, dass es sich dabei nicht um ein Produkt der Biene handelt, sondern sie das Süßungsmittel lediglich produziert. Eine Minderheit überträgt diese Interpretation auch auf Schellack, die überwiegende Auffassung lautet jedoch, dass sich diese ausdrücklich nur auf den Bienenhonig bezieht.

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