In der Parascha Schoftim wird erneut der Unterschied zwischen einem absichtlichen Mord und einem unbeabsichtigten Totschlag thematisiert. Der Totschläger, der nicht absichtlich handelt, darf in eine Schutzstadt fliehen und bleibt dort unbehelligt. Diese Differenzierung ist in fast allen Kulturen aufgenommen worden, wobei die meisten Gesetzessammlungen ebenso wie in Deutschland und auch im modernen Israel weitere Aufspaltungen zwischen Mord, Totschlag, fahrlässiger Tötung und Körperverletzung mit Todesfolge kennen und mit unterschiedlichen Strafen belegen. Der Totschlag im hebräischen Text lässt sich am ehesten mit einer fahrlässigen Körperverletzung, einem Totschlag im Affekt und einer Körperverletzung mit Todesfolge vergleichen, während der absichtliche Totschlag nach deutschem Gesetzbuch der Bibel zufolge eher als Mord anzusehen ist.
Während die Installation von Richtern vorgeschrieben ist, wird die Einführung des Königsamtes lediglich erlaubt. Das erklärt, warum sie in späterer Zeit umstritten war. Auffällig in der Parascha ist, dass sie mehr von den Pflichten als von den Rechten der Könige spricht. Wenn wir hingegen daran denken, wie lange Europa brauchte, ehe Könige sich nicht mehr beliebig an ihren Untertanen bereichern konnten....